Heute im Interview Susanna Kahlefeld, Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhauses. Als religionspolitische Sprecherin engagiert sie sich insbesondere für das interkulturelle Miteinander in Berlin. Dabei legt sie großen Wert auf den Dialog zwischen den unterschiedlichen Religionsgemeinschaften, die sie als wichtigste Kräfte der Zivilgesellschaft betrachtet.
Susanna Kahlefeld im Interview zu ABCami
1. Warum finden Sie ABCami wichtig?
Viele Menschen, die in Moscheegemeinden gehen, suchen dort mehr als einen Ort zur Ausübung ihrer Religion. Sie fühlen sich mit den anderen Menschen wohl und zu Hause, sie finden Menschen, mit denen sie gemeinsam aktiv werden können. Deshalb kümmern sich viele mit und in ihrer Gemeinde um Geflüchtete. Moscheegemeinden können eine Brückenfunktion in die Gesellschaft oder den Kiez haben. Das sollten sie noch viel mehr werden. Da passt es, das es nun auch Alphabetisierungskurse gibt. Ich hoffe, dass das Projekt durch seine Bekanntheit dazu beiträgt, dass Voruteile gegenüber Moscheen abgebaut werden.
2. Was gefällt Ihnen am ABCami-Ansatz?
ABCami geht auf die Menschen zu und sucht sie dort auf, wo sie sich gern aufhalten und Gut finde ich auch, dass mit dem Deutschlernen zugleich eine Stärkung der Kompetenzen in der Muttersprache verbunden wird. Das geht mit dem kontrastiven Ansatz. Damit wird es leichter gemacht, die ersten Schritte zum Deutschlernen zu machen und selbständiger zu werden. Es gefällt mir auch, dass die Moscheegemeinden so einen aktiven Beitrag zum Empowerment ihrer Mitglieder leisten.
3. Was wünschen Sie sich vom Projekt?
Natürlich wünsche ich mir, dass das Projekt lange laufen kann und noch viel mehr Moscheegemeinden mitmachen.
Teilen