Anlässlich des "Internationalen Tages der Migranten" (und Migrantinnen) wenden wir uns als größte Migrant*innenorganisation Spandaus in einem offenen Brief an die Abgeordnet*innen des Bezirks Spandau mit der Bitte um Stellungnahme.
Offener Brief anlässlich des Tages der Migrant*innen
Offener Brief anlässlich des Internationalen Tages der Migrantinnen und Migranten am 18. Dezember:
Sehr geehrte Abgeordnete, sehr geehrter Abgeordneter,
wir haben mit Interesse den Koalitionsvertrag 2021-2026 gelesen. Nun beginnt die Arbeit und gerne möchten wir mit Ihnen als Vertreter*innen für unseren Bezirk Spandau ins Gespräch kommen zu folgenden Punkten und deren Umsetzung:
1. Koalitionsvertrag S. 29: Die berufliche und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte ist erklärtes Ziel der Koalition und wird mit Maßnahmen gefördert, die die unterschiedlichen Bedarfe in der Migrationsgesellschaft aufgreifen. Das beschleunigte Fachkräfteverfahren wird gestärkt. Die zuständigen Senatsverwaltungen werden die Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen verbessern.
Unsere Fragen:
- Wie können Sie unsere Arbeit mit den Zugewanderten (insbesondere bei den Integrationslots*innen und im WIA-Büro) diesbezüglich unterstützen?
- Wie unterstützen Sie die Förderung der Weiterbildung bei Migrantinnen und Migranten?
- Wie soll sich das Anerkennungsverfahren von ausländischen Berufsabschlüssen konkret verbessern?
- Ist geplant, mit hiesigen Bildungsträgern zusammenzuarbeiten, um den Zugang zu Zusatzqualifikationen (Sprachkurse, Weiterbildungskurse) zu erleichtern bzw. in ausreichender Anzahl bereitzustellen?
- Gibt es zusätzliche Projektmittel für Weiterbildungsangebote, die Zugewanderte in Anspruch nehmen können?
2. Koalitionsvertrag S. 68: Das Partizipationsprogramm zur Förderung von Migranten- und Geflüchtetenorganisationen wird aufgestockt.
Unsere Fragen:
- Werden die Mittel über alle Berliner Bezirke gleich verteilt? Wie viele Mittel erhalten Träger aus Spandau?
- Welche Mittel stehen in den kommenden Jahren in welcher Höhe zur Verfügung?
3. Koalitionsvertrag S. 69: Das Landesrahmenprogramm Integrationslots*innen wird verstetigt. um Integrationslots*innen eine berufliche Perspektive für den Öffentlichen Dienst zu geben, werden in Kooperation mit der Verwaltungsakademie Berlin (VAK) Verwaltungslehrgänge auf Integrationslots*innen ausgerichtet und angeboten. Integrationslots*innen wird ein persönliches Jobcoaching zur Qualifizierung für andere Berufsfelder angeboten. Um ein Berufsbild Integrationslots*innen“ zu schaffen, wird die Koalition eine Machbarkeitsstudie zur Entwicklung eines eigenständigen, niedrigschwelligen Berufsbildes durchführen.
Unsere Fragen:
Die Spandauer Integrationslots*innen arbeiten seit 2013 sehr erfolgreich im Bezirk.
- Wie werden Sie sich dafür einsetzen, dass die für unseren Bezirk überproportionale Mittelkürzung gestoppt und abgefedert wird?
- Werden Sie sich dafür einsetzen, dass Eigenmittel zur Finanzierung der Integrationslots*innen für die Träger wegfallen?
Die gemeinnützige Gesellschaft für interkulturelles Zusammenleben (GIZ) wurde im Jahr 2000 als Migrantenorganisation gegründet. GIZ ist anerkannter Jugendhilfe- und Integrationskursträger und zertifizierter Bildungsträger. Der Sitz des Trägers befindet sich in Berlin-Spandau. Der Träger hat über 120 sozialversicherungspflichtig Angestellte (https://giz.berlin).
Wir laden Sie ein zu uns und zu einem Austausch zu diesen Fragen. Die Integrationslots*innen und Mitarbeiter*innen des WiA-Büros berichten gerne von den Erfahrungen aus ihrer Beratungstätigkeit.
Senden Sie uns gern Ihre Terminvorschläge.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Britta Marschke für das gesamte GIZ-Team
Teilen