Heute im Interview zu ABCami: Özcan Karadeniz vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften (iaf, e.V.). Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften e.V. hat sich die soziale und rechtliche Gleichstellung von Menschen jedweder kultureller Herkunft und Hautfarbe auf die Fahne geschrieben.
1. Warum finden Sie ABCami wichtig?
Die Schriftsprachkompetenz ist eine wesentliche Grundlage zur Lebensbewältigung in unserer Gesellschaft. Dies gilt auch für Migrant*innen. Die Teilnehmer*innen lernen nicht nur Lesen und Schreiben, sie erfahren auch eine Selbstwirksamkeit.
2. Was gefällt Ihnen am ABCami-Ansatz?
Mir gefällt der Ansatz die Alphabetisierungskurse an lebensnahe Lernorte zu verlagern und von bilingualen Lehre*innen durchführen zu lassen. Dadurch sind die Hemmschwellen niedriger und die Kurse erfahren eine höhere Akzeptanz. Durch das gemeinsame Lernen in geschützten und kultursensiblen Räumen steigt die Motivation und es entwickelt sich ein stärkeres Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein bei den Teilnehmer*innen.
3. Was wünschen Sie sich vom Projekt?
Der Entschluss an einem Alpha-Kurs teilzunehmen erfordert erheblichen Mut, denn nicht richtig lesen und schreiben zu können, gilt in unserer Gesellschaft immer noch als Stigma. Der Schritt in den Alphabetisierungskurs bedeutet zugleich einen Schritt heraus aus einer benachteiligten Lebenssituation. Ich würde mir wünschen, dass das Projekt verstärkt dazu beiträgt, dass dieser Mut in unserer Gesellschaft gewürdigt wird und das Stigma reduziert wird.
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