Verschiedene Studien machen deutlich, dass Erwachsene in Deutschland große Lücken in der Gesundheitskompetenz aufweisen. Zuletzt gaben über die Hälfte (54,3 %) der Erwachsenen in Deutschland an, eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz zu haben (Studie HLS-GER 2016). Für Menschen, die nicht gut lesen und schreiben können, ist das Risiko, gesundheitsrelevante Informationen nicht adäquat zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anwenden zu können, fast doppelt so hoch wie für Personen, die gut lesen und schreiben können.

Die diesjährige Fachtagung der Fachstelle Alphabetisierung/Grundbildung für Erwachsene des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) rückte daher das Thema Gesundheit, geringe Literalität und Grundbildung in den Fokus. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie gewann das Thema zusätzlich an Brisanz und Aktualität. Von der GIZ gGmbH nahmen die beiden Alphabetisierungsprojekte Lerncafe Spandau und KASA - Kontrastive Alphabetisierung im Situationsansatz an der Tagung teil.

Neben fachlichem Input durch Vorträge über Erkenntnisse über gesundheitsbezogene Grundkompetenzen aus der LEO-Studie 2018 und über das HEAL-Projekt, einem Projekt des AOK-Bundesverbandes und der Stiftung Lesen, bot die Fachtagung Zeit und Raum, sich über die Erfahrungen aus der Corona-Krise auszutauschen und in unterschiedlichen Workshops zu Gesundheitsthemen, Teilnehmer*innen-Gewinnung und E-Learning zusammen zu kommen. Dank hervorragender Organisation konnte der Fachtag vor Ort stattfinden und wurde von zahlreichen Akteur*innen der Alphabtisierungs- und Grundbildungslandschaft aus Berlin und Brandenburg besucht.