Der heutige 20. Juni ist der internationale Weltflüchtlingstag. Wir wollen anlässlich zu diesem Tag an alle Menschen erinnern, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Gleichzeitig positionieren wir uns klar gegen rechte, populistische Debatten, die in Deutschland geführt werden. Anstatt auf eine Politik der Abschottung und Abschreckung zu setzen, ist es wichtig, geflüchtete Menschen und ihre Schicksale wieder in den Vordergrund zu nehmen und uns auf völkerrechtlich verankerte Grundsätze wie die in der Genfer Flüchtlingskonvention zu fokussieren.
Zum heutigen Weltflüchtlingstag
Weltweit sind ungefähr 120 Millionen Menschen auf der Flucht vor z. B. Krieg, Gewalt, Naturkatastrophen oder autoritären Regimen. Niemand verlässt seine Heimat ohne Grund. 47 Millionen davon sind Kinder. Die allermeisten Flüchtlinge suchen Schutz in anderen Teilen ihres Landes oder in den angrenzenden Nachbarländern. Nur ein kleiner Anteil an Geflüchteten nimmt den Weg nach Europa und Deutschland auf sich, um dort Schutz zu suchen und ein besseres Leben zu leben. Insgesamt lebten Ende 2023 rund 2,6 Millionen Flüchtlinge und Asylsuchende in Deutschland (weniger als 3 % der Gesamtbevölkerung). Damit ist Deutschland das viertgrößte Aufnahmeland für Flüchtlinge weltweit.
In 2023 wurden ca. 350.000 Asylanträge beim BAMF gestellt. Mit einer Schutzquote von 69 % erhält die große Mehrheit nach einer inhaltlichen Prüfung der Asylgründe Schutz in Deutschland. Dies zeigt, dass Menschen eben nicht einreisen, um z. B. Sozialsysteme auszunutzen, wie es uns rechte Parteien weismachen wollen, sondern aus berechtigter Furcht vor Verfolgung und Angst um ihr Leben. Anstatt sich an den menschenunwürdigen Abschiebe- und Abwehrpraktiken der Regierungen in Deutschland und Europa zu beteiligen, ist es notwendig, die einzelnen Geschichten der geflüchteten Menschen zu hören und auf Unterstützung und Menschlichkeit zu setzen.
In Zuge des Weltflüchtlingstags beteiligen sich unsere Projekte der Asylverfahrensberatung und Integrationslots*innen heute solidarisch an dem Sommerfest der Aufnahmeeinrichtung Askanierring in Spandau.
Lennart Lindenfelser
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