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Yvonne Nitsche (TA Schwäbisch Gmünd) im Interview zu ABCami

Heute im Kurzinterview: Yvonne Nitsche von der Technischen Akademie für berufliche Bildung in Schwäbisch Gmünd. Yvonne Nitsche arbeitet seit vielen Jahren mit Menschen, die Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben, um sie auf dem Arbeitsmarkt vermitteln zu können.

1. Warum finden Sie ABCami wichtig?

Das Projekt ABCami arbeitet mit Akteuren vor Ort auf Augenhöhe, der Situationsansatz und die damit verbundene Sensibilität für die Teilnehmer*innen und deren Anforderung an die jeweilige Lebenssituation und das Umfeld. Die ist ein elementarer Gelingensfaktor. Dies mit ausreichender Distanz, Neutralität und klarem Verständnis für Integration und Teilhabe umzusetzen, ist eine große Herausforderung, welche ABCami wunderbar meistert. Auch durch die bundesweite Vernetzung an mehr als 30 Moscheen leistet Abcami einen wichtigen Beitrag zur Integration.
Durch das Online-Beratungstool „SuRe-Online" ist es gelungen, einen Austausch aller am Kursgeschehen Beteiligter sicherzustellen, um zu Unterstützen, zu Stärken und die Qualität zu verbessern. Das ist genial und eine Anregung für uns ähnliches zu tun. Die von ABCami erstellten Lehrmaterialien sind zum Teil bei uns im Einsatz und sind eine hilfreiche Unterstützung für unsere Kurse.
Darüber hinaus ist es ABCami durch eine wunderbare Öffentlichkeitsarbeit wie kaum einem anderen Projekt gelungen, auf das Projekt aufmerksam zu machen, wovon alle profitieren.

2. Was gefällt Ihnen am ABCami-Ansatz?

Das Vorhaben wurde in die Fläche getragen, um sich bundesweit zu vernetzen und sicherzustellen, dass über einen geregelten Austausch sowohl die Inhalte als auch die die Qualität der Angebote sichergestellt werden können.
ABCami entwickelt sich immer weiter, verharrt nicht an bereits gelingendem, sondern verbessert ständig und versucht durch neue Ansätze, die Vermittlung der Sprache zu erleichtern.

3. Was wünschen Sie sich vom Projekt?

Schön fände ich, wenn nicht nur alle muslimischen Glaubensrichtungen, wie z. B. Millî Görüş etc., durch das Projekt vernetzt werden könnten, sondern alle Religionen.
Der kontrastive Ansatz zur Vermittlung einer Sprache ist ja nicht neu, die Frage ist allerdings, ob auch hier ein neuer Versuch gestartet werden sollte, um nachzubessern. Vielleicht könnte hier die Idee, beide Muttersprachler zusammenzubringen hilfreich sein. Ich will türkisch lernen, mein türkischer Kollege deutsch und wir beide lernen über den kontrastiven Sprachunterricht die jeweils andere Sprache. Hier kann durch die Durchmischung der Gruppe, in der direkten Anwendung der Sprache, der Sprachgebrauch geübt werden. Eine Konversation kann schnell zustandekommen, dadurch wird das gelernte direkt umgesetzt und verstetigt.
Hier könnte die transnationale Migration, in deren Prozess gleichzeitig multilokale soziale Verbindungen und Netzwerke zwischen Ziel- und Herkunftsgesellschaft aufgebaut und gefestigt werden, ein guter Ansatz sein. Letztendlich sind wir alle Migranten in einer globalisierten Arbeitswelt, kurzzeitig, längerfristig oder dauerhaft und Analphabet*innen im Zeitalter der Digitalisierung. Der Daniel Barenboim Stiftung gelingt es durch musikalische Bildung und Konzerte, den interkulturellen Dialog zu fördern. Die Stiftung bemüht sich darum, Grenzen zu überwinden und zu wichtigen Reformen und Erneuerungen beizutragen. Die Musik ist hier der Schlüssel: Sie ist sowohl eine universelle Sprache, die dabei helfen kann, eine gegenseitige Akzeptanz zwischen Menschen mit verschiedenen Hintergründen herzustellen. Sie stellt aber auch ein intuitives Kommunikationsmittel dar, das bei der Vermeidung und Beilegung von Konflikten eine wichtige Rolle spielen kann.
Vielleicht schaffen wir es ja, durch unsere Grundbildungsangebote, eine gemeinsame Sprache zu sprechen, die Sprache der Versöhnung und der Toleranz.

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