Am 13.08.21 kam es auf dem Földerichplatz im Spandauer Ortsteil Wilhelmstadt zum BücherTauschRausch. An einem sonnigen Nachmittag konnte in einer tollen Auswahl von Büchern gestöbert werden und – wenn gewünscht – kostenlos mit nach Hause genommen werden.
Mit dem Register Spandau und der Mobilen Beratung und Begleitung in Spandau waren
auch zwei GIZ-Projekte mit dabei.
Register Spandau und die Mobile Beratung und Begleitung beim BücherTauschRausch auf dem Földerichplatz
Ein Highlight des Tages war das „Tiny AlphaHaus - Atelier für Literalität und Schreiben“
von Claudia Parton vom Autorinnenkollektiv de:bü, dessen Projekte sich u.a auch mit dem Thema Geringe Literalität auseinandersetzen. Zusammen mit der Mobilen Beratung und Begleitung in Spandau wurde das Haus als gemütlicher und einladender Raum genutzt, um mit Nachbar*innen zu den Themen Alphabetisierung und Grundbildung ins Gespräch zu kommen. Es gab zudem Gelegenheit, ganz konkret über die Arbeit der Mobilen Beratung zu sprechen und sich in der Wilhelmstadt zu vernetzen. Das Thema Geringe Literalität stieß bei vielen Menschen auf großes Interesse und interessierten Rückfragen. Es war beachtlich zu merken, wie viele doch in irgendeiner Weise schon mal mit dem Thema in Berührung kamen, sei es im persönlichen oder beruflichen Bereich. Besonders erfreulich war es, dass eine Familie gleich vor Ort um eine Beratung zu Lernangeboten im Bezirk bat. So konnte miteinander das Anliegen besprochen, erste Informationen gegeben und die nächsten Schritte vereinbart werden.
Auf Einladung von BENN-Wilhelmstadt stellte auch das Team des Register Spandaus seine Arbeit vor. Das Register erfasst und dokumentiert extrem rechte, rassistische und diskriminierende Vorfälle, die im Bezirk Spandau passieren. Die Vorfälle werden auf der Homepage der Berliner Register fortlaufend veröffentlicht, einmal jährlich statistisch ausgewertet und in einer Pressekonferenz vorgestellt.
Anschließend las das Team den Besucher*innen und Anwohner*innen exemplarische Ausschnitte aus zwei Publikationen zum Thema Rassismus und Inter*Trans*-Identitäten auf der Lesebühne im Tiny-House vor:
In "Exit Racism" lädt die Autorin Tupoka Ogette die Leserschaft dazu ein, sich kritisch mit rassistischen Denkmustern, Komfortzonen und weißen Privilegien in Deutschland auseinanderzusetzen. Dabei erfahren die Leser*innen ganz ohne Zeigefinger etwas über die Entstehungsgeschichte von Rassismus, wie dieser bis heute unsere Alltagsstrukturen durchdringt und wie eine offene und ehrliche Auseinandersetzung mit dem Thema unsere Gesellschaft bereichern kann.
Der "Inter*Trans*Express" von Ika Elvau nimmt die Leser*innen und Hörer*innen mit auf "eine Reise an und über Geschlechtergrenzen" und gibt ihnen die Chance, sich durch die Gedichte, Kurzgeschichten und Zeichnungen mit Inter*Perspektiven auseinanderzusetzen und die eigene Haltung zu reflektieren.
Nach den Buchvorstellungen gab es noch zahlreiche Gelegenheiten zur Vernetzung und zum Gespräch mit Anwohner*innen. Besonders beeindruckt hat uns eine Schülerin der benachbarten Grundschule, die uns ihren selbstgeschriebenen Rap über die Ermordung von Georg Floyd und Anti-Schwarzen-Rassismus eindringlich und wortgewandt vortrug.
© Fotos 1, 3, & 5 Olivier Duby
© Fotos 2 & 4 Register Spandau
Teilen