Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt KASA – Kontrastive Alphabetisierung im Situationsansatz – bietet deutschlandweit 30 Alphabetisierungskurse für türkisch- und arabischsprachige Migrant*innen in 5 Bundesländern – Berlin, Niedersachsen, Hessen/Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Bayern – an. Die kostenfreien Kurse finden zwei mal wöchentlich á 3 Unterrichtsstunden mit einer Laufzeit von 24 Monaten statt.
PROJEKT KASA GESTARTET – ES GEHT KONTRASTIV WEITER!
Lernorte sind Sozialräume, in denen sich die Teilnehmer*innen im Alltag bewegen und wohlfühlen. 21 Kurse finden an Migrantenorganisationen und 6 Kurse in orientalischen Kirchen statt. 3 Kurse werden kostenlos als Zusatzmodule zu Integrationskursen mit Alphabetisierung an Volkshochschulen und Bildungsträgern durchgeführt. Alle Teilnehmer*innen können die Kurse mit der A1-Prüfung abschließen.
Das Projekt KASA fußt auf den Erfahrungen des Projektes ABCami und setzt weiterhin kontrastive Lehrmethoden ein. Hier werden die muttersprachlichen Kompetenzen der Teilnehmer*innen im Sinne eines positiven Transfers genutzt, um den Sprach- und Schriftspracherwerb im Deutschen zu vereinfachen. Ausgegangen wird von den Gemeinsamkeiten beider Sprachen, Unterschiede werden spezifischer thematisiert. Die Unterrichtssprache bleibt Deutsch. Als Unterrichtsmaterialien kommen unsere selbsterstellten kontrastiven deutsch-türkischen sowie deutsch-arabischen Unterrichtseinheiten zum Einsatz.
Als pädagogisches Fundament fungiert der Situationsansatz – ein pädagogisches Methodenrepertoire, das als Grundlage für das Lernen in jedwedem Alter und jedweder Einrichtung eingesetzt werden kann. Dieser beschreibt Leitsätze in den fünf Bereichen Bildung, Partizipation, Gleichheit und Differenz, Lebensweltorientierung, sowie Einheit von Inhalt und Form. Lebensweltbezogene Schlüsselsituationen sind Gegenstand des Unterrichts. Das Lernen wird von den Lernenden aktiv mitgestaltet. Lehrende verstehen sich zugleich als Lernende.
Während der Projektlaufzeit wird das Projekt KASA von Prof. Dr. Karen Schramm (Institut für Germanistik, Universität Wien) und Prof. Dr. Clemens Seyfried (Pädagogische Hochschule Linz) zu den Themen Kontrastive Linguistik und Lernpsychologie wissenschaftlich begleitet. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wird ein Kursleiterhandbuch zur kontrastiven Alphabetisierung erstellt.
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