Wir benutzen Cookies um das Erlebnis auf dieser Website zu verbessern. Wenn Sie weiterhin ohne Ihre Einstellungen zu verändern auf dieser Website surfen, dann akzeptieren Sie diese. Mehr Informationen

Okay, schließe diese Info

   Anmelden

News

Startseite»News»Jede*r achte Erwachsene! Und ein...

Jede*r achte Erwachsene! Und ein Gartenzwerg

Jede*r achte Erwachsene! Was? Mag keine Bananen? War schon einmal in Budapest? Arbeitet im öffentlichen Sektor? Sie werden es wahrscheinlich nicht erraten, hinter dieser Zahl (immerhin 12,1 %) steht nämlich ein für viele Menschen erstaunlicher Fakt: Jede*r achte Erwachsene in Deutschland (noch einmal anders ausgedrückt: 6,2 Millionen der Deutsch sprechenden Erwachsenen!) ist gering literalisiert, hat also Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben. In Berlin sind mehr als 456.000 Menschen betroffen, allein in Berlin-Spandau etwa 18.000.

Anlässlich des Weltalphabetisierungstags macht das Alphabündnis Spandau, ein Netzwerk von Organisationen und Einzelpersonen, die sich dem gemeinsamen Ziel verschrieben haben, sich aktiv für das Thema Alphabetisierung und Grundbildung in Spandau einzusetzen, dieses Jahr am 7.9.2023 und am 8.9.2023 auf diese große gesellschaftliche Verantwortung aufmerksam – mithilfe eines Gartenzwergs! Denn Gartenzwerge veranstalten dieses Jahr berlinweit zwischen dem 6.9. und dem 19.9. einen Aufstand (#zwergenaufstandberlin2023). Achtsamen Berliner*innen werden die auffälligen Figuren auf Social-Media-Kanälen, aber auch auf Plätzen und in Fußgängerzonen immer wieder begegnen, sie zum Anhalten, zum Nachdenken und zum Fragenstellen inspirieren.

Der Spandauer Gartenzwerg wird auf Reisen gehen, sich unter anderem die Stadtbibliothek, die Volkshochschule, das Paul-Schneider-Haus, das Lerncafe der GIZ und das Jobcenter anschauen (sie alle sind Mitglieder des Alphabündnis), er wird auf Sightseeing-Tour gehen und im Rathaus offiziell von der Schirmherrin Frau Dr. Carola Brückner, Stadträtin für Bildung, von dem Bezirksbürgermeister Frank Bewig und Gregor Kempert, Stadtrat für Soziales, empfangen.

Tatsächlich ist das Thema immer noch ein Tabu, Betroffene haben es schwer im Alltag, sie werden belächelt oder abgewiesen, entwickeln (in der Schule, im Job, im Freundeskreis) ein großes Geschick, ihre Beeinträchtigung zu verstecken und empfinden Teilhabe als nicht selbstverständlich. Es bedarf eines gut ausgebauten Systems, das sie respektiert, auffängt und unterstützt, es bedarf dafür ausreichend Ressourcen, vor allem aber bedarf es der Normalisierung, denn die oben genannten Zahlen bringen eins klar ans Tageslicht: Geringe Literalisierung ist ziemlich normal und überhaupt kein Randphänomen!

Am 19.9.2023 ab 11:00 Uhr wird der Spandauer Gartenzwerg gemeinsam mit den anderen Berliner Zwergen, mit dem ALFA-Mobil, mit Bündnispartner*innen und politischen Einflussnehmer*innen auf dem Alexanderplatz stehen und dafür eintreten, dass das Recht auf Bildung und Teilhabe für alle Menschen in Deutschland gleichermaßen verwirklicht wird – wir alle sollten das Gleiche tun.

Julia Naji

| Permalink |
Teilen