Am 13. April fand in den Räumlichkeiten des GLS Campus die dritte bundesweite Berlinkonferenz „Am Mut hängt der Erfolg“ statt. Neben unseren lokalen Koordinator*innen und Lernenden aus den Alphabetisierungskursen waren zahlreiche Gäste aus Politik, Bildung und Soziales zu Gast. Die dritte Berlinkonferenz stand ganz im Zeichen der Erfolgsgeschichten unserer Lernenden bzw. was Erfolg in der Alphabetisierung ausmacht. In ihren Begrüßungssreden unterstrichen Thomas Bartelt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie Sawsan Chebli, Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, die Bedeutung von ABCami für Migrant*innen und geflüchtete Menschen im Kontext der Alphabetisierungsarbeit.
Impressionen von der ABCami-Berlinkonferenz
Danach waren Projektleitung Dr. Britta Marschke, lokale Koordinatorinnen Rüveyra Kaya (Berlin) und Noura Seddadi (Frankfurt) mit Lernenden aus den ABCami-Alphabetisierungskursen auf den Spuren von Erfolg. Gemeinsam gingen sie der Frage nach, warum Lernende ABCami- Alphabetisierungskurse besuchen und was diese von anderen
Alphabetisierungskursen unterscheidet. Hervorgehoben wurden insbesondere der geschützte Lernort, gleich ob in der Moschee, im Verein oder in der Kirche sowie der kontrastive Ansatz,
der es Lehrenden ermöglicht bei Bedarf auf die Muttersprache zurückzugreifen.
Danach erläuterte Prof. Dr. Anke Grotlüschen von der Universität Hamburg im ersten wissenschaftlichen Beitrag „Forschungsstand und Forschungslücken bei der Alphabetisierung von Zugewanderten“ den Bedarf und die Notwendigkeit an Projekten wie ABCami. Im darauffolgenden, wissenschaftlichen Beitrag referierte Prof. Dr. Clemens Seyfried von der Pädagogischen Hochschule Linz über den pädagogischen Bezugsrahmen der kontrastiven Methode und Umsetzungsergebnisse aus dem ABCami Projekt. Seine empirischen Umfrageergebnisse untermauerten die Bedeutung der drei Säulen bei ABCami: Lernort, Lehrkraft und Kontrastivität.
Nach der Mittagspause war es Dennis Sadik Kirschbaum von I,Slam, der das Publikum mit drei gesellschaftskritischen Gedichten begeisterte.
Im Anschluss hatten Konferenzteilnehmer*innen die Gelegenheit an drei verschiedenen und parallel laufenden Stationen Einblicke in die Lernerfolge der Lernenden und Geschichten aus den Kursen zu erhalten. An der ersten Station thematisierten die Regionalkoordinator*innen Abed Mohamed und Tuğba Bektaş gemeinsam mit Lokalkoordinatorin Zeynep Geniş die Bedeutung der Muttersprache im Alphabetisierungsunterricht. Um die Bedeutung des Lernorts ging es an der zweiten Station, der von Regionalkoordinator Erdoğan Arabacı, unserer wissenschaftlichen Begleitung Birgit Alber (Syspons) sowie Lokalkoordinatorin für geflüchtete Menschen Diaa Shmmou aufbereitet wurde. Rasch wurde den Gästen klar, dass dem Lernort, sei es in der Moschee, in der Kirche oder in einem Verein eine tragende Funktion zuteil wird. Gemein ist allen Lernorten der geschützte Raum. Die dritte Station, durchgeführt von Regionalkoordinator Musa Bozkurt sowie den lokalen Koordinator*innen Imen Brini (Frankfurt) und Johnny Kschuppa (Leipzig), widmete sich der Bedeutung der Lehrer*in im kontrastiven Alphabetisierungskurs.
Im anschließenden Plenum diskutierten Dr. Britta Marschke (Projektleitung ABCami), Carola Cichos (BAMF), Dr. Ulrich Raiser (Senatsverwaltung für Bildung, Familie und Jugend), Anja Böttinger (VHS Mitte) sowie Celia Sokolowsky (Deutscher Volkshochschul Verband) über Erfolg in der Alphabetisierung. Dabei tauschten sich die Plenumsteilnehmer*innen in einer angeregten Diskussionsrunde allen voran über die Erfolgsfaktoren erfolgreicher Alphabetisierung aus. Das Plenum war sich einig darüber, dass die Basis für eine erfolgreiche Alphabetisierung von Zugewanderten vielerorts gelegt wurde, jedoch die Alphabetisierungsarbeit an einigen Stellen noch am Anfang steht. Den krönenden Abschluss der Konferenz markierte die Bekanntgabe der Gewinner und Gewinnerinnen unseres ABCami-Quizz. Neun Fragen rund um das Thema Alphabetisierung warteten darauf von unseren Gästen beantwortet zu werden. Die glücklichen Gewinner und Gewinner*innen freuten sich über drei Bücher.
Wir danken allen Teilnehmer*innen für Ihr Interesse und Ihren Besuch!
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