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Beruf, Kinder und Migration – Text zum Spandauer Mädchen*- und Frauen*März

In diesem Jahr findet bereits zum zweiten Mal der Mädchen*- und Frauen*März mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen unterschiedlicher Organisationen und Träger des Bezirks Spandau statt. Das gesamte Programm können Sie auf der Webseite des Bezirksamts hier herunterladen.

Anlässlich der Veranstaltungsreihe rund um den Internationalen Frauentag am 8. März – von manchen auch als Frauenkampftag bezeichnet – möchten wir Frauen aus den Projekten der GIZ gGmbH diesen März zusätzliche Möglichkeiten einräumen, ihre Geschichten und Perspektiven mit der Öffentlichkeit zu teilen. Hier ist eine von ihnen:


Beruf, Kinder und Migration – eine Mutter erzählt aus ihren Erfahrungen

Wenn das erste Kind zur Welt kommt, freuen sich frischgebackene Eltern und sehen ihre Rolle rosafarbig. Sie ahnen aber oft nicht, dass ein Kind die meiste ihrer Zeit und Aufmerksamkeit verlangen wird. Das Leben wird nie wieder so sein wie vorher. Damit muss jede Frau, die Kinder haben möchte, rechnen. Nichtsdestotrotz bleibt das Bedürfnis ein Kind zu haben enorm. Hier stellt sich die Frage: Wie schaffe ich es die Balance zwischen meinem beruflichen und privaten Leben zu halten?

Wenn man mich fragt, habe ich für mich einen Beruf gewählt, der es mir ermöglicht hat, dieses Gleichgewicht in mein Leben zu bringen. Ich hatte mich für den Beruf als Englischlehrerin entschieden, der mir viel Freiraum gegeben hat. Ich konnte dabei das machen, worin ich mich gut gefühlt habe - mit Menschen arbeiten und dabei kreativ sein. Deshalb habe ich bereits kurz nach der Geburt des ersten und auch des zweiten Kindes, damals in Polen, das Unterrichten fortgesetzt.

Als mein drittes Kind zur Welt kam, musste ich leider für längere Zeit mit der Arbeit aufhören. Es hat mir gar nicht gefallen, dass ich zu Hause bleiben musste. Das war jedoch unvermeidbar weil mein Mann ein Jahr vor der Geburt unseres dritten Kindes zum Arbeiten nach Deutschland gefahren ist. Obwohl er jedes Wochenende zu uns gekommen ist, war ich die meiste Zeit auf mich allein gestellt.

Als ich endlich zu ihm gezogen bin, habe ich angefangen Deutsch zu lernen und mich Schritt für Schritt in Deutschland einzuleben. Es war ein wirklich anstrengender Prozess. Das, was für viele deutschsprachige Leute selbstverständlich war, mussten wir alles erst erlernen. Als ich endlich an einem Deutschkurs teilgenommen habe, konnte ich mein Deutsch verbessern und damit auch die Qualität des Lebens meiner Familie verbessern. Zum Glück bekomme ich zu Hause im Alltag die volle Unterstützung meines Mannes, mit dem ich alle Aufgaben teile. Auch die Kinder übernehmen jetzt einige einfache Aufgaben, damit sie lernen, Verantwortung zu übernehmen. Ich und mein Mann sorgen auch gemeinsam dafür, dass sich die Kinder untereinander gut vertragen und auch, dass sie Interessen außerhalb der Schule haben. Das ist jede Menge Arbeit, bringt aber den Kindern und unserer Familie andere Vorteile. Kinder sind glücklicher und wir als haben Eltern weniger Probleme.

Obwohl es nicht immer einfach ist, verstehen wir uns gut und ich denke, dass das der Grund ist, warum ich nicht aufgegeben habe mich weiter zu entwickeln um endlich wieder zur Arbeit gehen zu können.

Verfasserin: Magdalena Wisniewska ist Teilnehmerin des Projekts „Mütter in Arbeit“ und absolviert zur Zeit einen berufsvorbereitenden B2-Deutsch-Kurs.

Das Projekt „Mütter in Arbeit" (MinA) wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales im Rahmen der Bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit gefördert.


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