Ganz im Zeichen der Muttersprache oder auch der „Herzenssprache“ stand der Vormittag des 25. Oktober 2019. An jenem sonnigen Freitag fand die MBE-Gruppenveranstaltung "Mehrsprachigkeit in der Familie - Wie Kinder davon profitieren können" statt.

Mit Referentin Gisela Rhein, die über lange Jahre die Jugendbibliothek Spandau geleitet hat, immer wieder Veranstaltungen für Eltern und auch Kinder durchführt und nach wie vor aktiv in der Sprachförderung tätig ist, beschäftigten wir uns damit, was es für Kinder bedeutet, im engsten Familienkreis die Muttersprache(n) beziehungsweise Erstsprache(n) oder eben auch Herzenssprache(n) zu sprechen.

Es ist gut, wenn Eltern mit ihren Kindern die Sprache sprechen, die sie am besten beherrschen. Eine gemeinsame Sprache ist für die Eltern-Kind-Beziehung auch deshalb wichtig, um über emotionale Themen sprechen zu können. Denn die Herzenssprache ermöglicht die engste emotionale Bindung. Sie ist auch wichtig für die Entwicklung der Identität des Kindes. Sie zu beherrschen stellt außerdem eine wertvolle Grundlage für das Erlernen weiterer Sprachen dar. Die Sorge, dass das gleichzeitige Erlernen mehrerer Sprachen Kinder überfordern könnte, ist unbegründet - wichtig ist, dass ein Kind mit jeder wichtigen Bezugsperson deren Herzenssprache verbindet. Sprachen ermöglichen dem Kind auch, in die verschiedenen Kulturen einzutauchen, was eine große Bereicherung ist! Darum schauten wir uns an, wie wir im Familienalltag gut alle gesprochenen Sprachen einbinden und an unsere Kinder weitergeben können.

Auf gesellschaftlicher Ebene wünschen wir uns, von einem häufig defizitären zu einem immer mehr ressourcenorientierten, wertschätzenden Blick zu finden – auch in Bezug auf Mehrsprachigkeit.

Die Veranstaltung war ein großer Gewinn und wir bedanken uns herzlich bei Referentin Gisela Rhein für ihre tolle Arbeit!

Verfasst von: Anna Tubbesing