Am 17.07.2025 fand das alljährliche Brunnenfest an der Gesundbrunnen-Grundschule im Wedding statt. Seit mittlerweile 13 Jahren sind wir verlässliche Kooperationspartnerin der Schule und unterstützen mit unserem Personal der Pädagogischen Assistenz in der ergänzenden Lernförderung im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT) und im Berliner Bonus-Programm.
So war auch in diesem Jahr klar, dass wir uns diese tolle Gelegenheit nicht nehmen lassen, um mit den Kindern und den Eltern der gesamten Schule in Kontakt zu kommen und ein kreatives Angebot zu unterbreiten. Aufgrund des Regens wurde ein Teil der Veranstaltung kurzerhand in die Turnhalle verlegt. Unser Team begeisterte die Kinder mit Hennabemalungen, Basteleien, Lernspielen und kleinen Gewinnen. Darüber hinaus bot das Fest eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Kinderherzen höher schlagen lassen: Vom sportlichen Torwandschießen und LKW-Ziehen über eine leckere Waffelbäckerei und fruchtiges Wassereis bis hin zur choreographierten Darstellung der Schulhymne und einem Rap-Battle war alles dabei. Da machten selbst ein paar Tropfen nichts aus.
Wir bedanken uns bei der Gesundbrunnen-Grundschule für die jahrelange und vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie bei unseren Kolleg*innen der Pädagogischen Assistenz, die mit viel Herzblut und Freude gemeinsam daran arbeiten, Bildungsbiografien positiv zu beeinflussen.
Roman Böttcher
Pädagogische Assistenz beim Brunnenfest
Sprache schafft Wirklichkeit – am Beispiel „Migrationsquote“
Der Begriff „Migrationsquote“ ist plötzlich wieder in aller Munde – nicht zuletzt, weil er kürzlich beim sogenannten „Politikergrillen“ mit Welt-Redakteur Jan Philipp Burgard aus Bildungsministerin Karin Prien herausgekitzelt wurde. Die Aussage, sie sei „offen für eine Migrationsquote“ an deutschen Schulen, wurde ihr im Nachhinein etwas zugespitzt in den Mund gelegt – und doch hat das Interview dem Begriff neue Aufmerksamkeit verschafft. Grund genug, sich dessen sprachliche und gesellschaftliche Fallstricke genauer anzusehen.
Als GIZ möchten wir hierzu eine klare Position einnehmen.
Auf den ersten Blick wirkt „Migrationsquote“ wie ein nüchterner, statistischer Begriff – ähnlich wie „Frauenquote“ oder „Einschaltquote“. Objektiv, messbar, klar definiert.
Doch genau das ist er nicht.
Denn was wird hier eigentlich gezählt? Wer fällt unter die sogenannte „Quote“ – Menschen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit? Mit Migrationsgeschichte? Der ersten, zweiten oder dritten Generation? Mit anderer Muttersprache? Oder gar mit nicht-weißer Hautfarbe? Die Kriterien bleiben meist vage oder willkürlich – und damit alles andere als neutral. Der Begriff suggeriert Objektivität, wo es keine gibt.
Integrationslots*innen bei „Komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft" in Spandau
„Komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft" ist ein Projekt zur Stärkenentwicklung, beruflichen Orientierung und Lebensplanung. Es richtet sich an Jugendliche ab der 7. Klassen. Ziel des Projekts ist es, junge Menschen frühzeitig in ihrer persönlichen Entwicklung zu stärken und sie auf ihrem Weg in die Zukunft zu begleiten.
Die Veranstaltung fand in der Schönwalder Straße in Berlin-Spandau statt und wird von vielen Institutionen aus dem Bildungs- und Sozialbereich unterstützt.
Ein fester Bestandteil des Angebots sind mittlerweile auch unsere Integrationslots:innen. Sie waren vor Ort und haben mit ihren mehrsprachigen Kompetenzen bei der Sprachmittlung geholfen. Dadurch konnten auch Jugendliche mit geringen Deutschkenntnissen sowie deren Eltern aktiv teilnehmen und Fragen stellen.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten und freuen uns, dass wir mit unserem Lotsenteam ein Teil dieses wichtigen Projekts sein dürfen – für mehr Chancengleichheit und Teilhabe im Übergang von Schule zu Beruf.
Verstärkung im Lotsenprojekt: Zwei neue Kolleg*innen an Bord
Unser Integrationslotsenprojekt wächst weiter. Wir freuen uns sehr, zwei neue Kolleg*innen in unserem Team begrüßen zu dürfen. Herr Mammadov spricht Russisch und Türkisch und Frau Farmandeh bringt Sprachkenntnisse in Englisch und Farsi mit. Beide unterstützen das Integrationslotsenprojekt im Rahmen einer niedrigschwelligen Beratung. Sie helfen bei ersten Fragen rund um Integration, Orientierung im Alltag und Behördengänge und verweisen bei Bedarf an passende Stellen weiter. Als mehrsprachige Ansprechpersonen tragen sie dazu bei, Sprachbarrieren abzubauen und den Zugang zu Unterstützung zu erleichtern. Wir freuen uns sehr über ihr Engagement und ihren Beitrag zur Stärkung unseres vielfältigen Teams. Mit Herrn Mammadov und Frau Farmandeh gewinnt unser Projekt nicht nur an sprachlicher Vielfalt, sondern auch an interkultureller Kompetenz. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und darauf, gemeinsam noch mehr Menschen beim Ankommen begleiten zu können.
Neues kostenloses Angebot Q+
Wir freuen uns über die Möglichkeit unser Grundbildungsangebot ausweiten zu können. GABI – Grundbildung. Arbeit, Bildung. Integration stellt ein niedrigschwelliges, eigene Stärken aktivierendes Lernangebot zur Verfügung, das eine selbstbestimmte Teilhabe an Gesellschaft und Arbeitsleben unterstützt.
GABI findet wöchentlich mit 6 UE verteilt auf zwei Tage pro Woche über einen Zeitraum von 24 Wochen statt.
Die Unterrichtseinheiten (144 Unterrichtseinheiten) bestehen aus insgesamt aus drei Abschnitten:
- Berufsbezogenes Lesen und Schreiben (76 Unterrichtseinheiten),
- Mathematik im Beruf (36 Unterrichtseinheiten) und
- Digitale Arbeitswelt (36 Unterrichtseinheiten).
Wir starten mit zwei Kursen am 14.07. und 15.07.25
Kurs 1: Montags und Freitags von 09:30 - 12:30 h in der David-Francke-Strasse 1, 13587 Berlin
Kurs 2: Dienstags und Freitags von 13:30 - 16:00 h in der Carl-Schurz-Strasse 35, 13597 Berlin
Unsere Alphastraße am Mierendorffplatz
Am 9. Juli 2025 traf sich unser Alphabündnis Spandau mit dem Alphabündnis Charlottenburg-Wilmersdorf und dem ALFA-Mobil auf dem Mierendorffplatz, um gemeinsam, quasi zwischen den Bezirken, über funktionalen Analphabetismus, über den Alltag von Menschen mit Lese- und Schreibproblemen und über die vielen Lern- und Unterstützungsangebote aufzuklären, die es in Spandau und Charlottenburg gibt. Dabei waren die VHS, ein Mehrgenerationenhaus, die Mobile Bildungsberatung Spandau, die Beratung für Bildung und Beruf, Agens Spandau, natürlich die GIZ und viele andere Akteure. Ein starkes Team für Grundbildung!
Lerner-Botschafterin Tina war auch vor Ort und wurde von einigen Passant*innen als der Grundbildungs-Promi erkannt, der sie ist („Ist das Tina aus der Doku Buchstäblich leben!?“). Sie kam mit vielen Menschen ins Gespräch und überzeugte sie davon, dass es sich wirklich lohnt, als faire, soziale Gesellschaft auch in die Grundbildung zu investieren. Zwei Gespräche waren uns besonders wichtig: In ihnen äußerten Passant*innen eigenens Lerninteresse. Sie fanden in unserer Alphastraße sofort eine Ansprechpartnerin. Und verbessern vielleicht bald mithilfe unserer Angebote ihre Lese- und Schreibfähigkeiten.
Wir waren begeistert vom regen Interesse so vieler Bürgerinnen und Bürger. Ebenso von wetterfesten Standdächern und laminierten Sprachspielbögen… mit ihnen konnten wir auch den zwischenzeitlichen Sintfluten trotzen. Eine richtig schöne Aktion!
Julia Naji