Heute im Kurzinterview: Hasan Çelik, Vorstandsvorsitzender der DITIM Merkez Moschee in München-Sendling. Seit vielen Jahren setzt sich Çelik für einen interreligiösen Dialog ein. Die Sendlinger Moschee fungiert dabei als Begegnungsstätte für Menschen verschiedener Kulturen und Religionen.

Heute im Kurzinterview: Mehmet Sapmaz, Vorstandsvorsitzender der Blauen Moschee in Erlangen. Sapmaz engagiert sich seit vielen Jahren im sozialen und politischen Bereich und war überdies lange Jahre Stadtrat für die Christlich-Soziale Union (CSU) in Erlangen.

1. Warum finden Sie ABCami wichtig?

ABCami ermöglicht Zugang zu Menschen, die man auf herkömmlichen Wegen schwieriger erreicht. Das Lehrmaterial ist auf die Bedürfnisse der Klientel abgestimmt.

2. Was gefällt Ihnen am ABCami-Ansatz?

ABCami bietet Alphabetisierungskurse in der Moschee und somit im gewohnten Umfeld potenzieller Teilnehmer*innen an. Die Lernenden werden dort abgeholt, wo sie sind.

3. Was wünschen Sie sich vom Projekt?

Ich wünsche mir, dass sich mehrere Moscheen ABCami anschließen. Man könnte auch überlegen, ABCami gezielt für Jugendliche anzubieten, denn dieses Thema ist überall aktuell.

Unter dem Motto „Gemeinsam Zukunft schreiben“ wurde am 28./29. November die Nationale Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung in Berlin eröffnet. Ziel ist es, die Lese- und Schreibkompetenz sowie das Grundbildungsniveau Erwachsener in Deutschland in den nächsten zehn Jahren zu steigern.
In sechs Fachforen wurde die Thematik multiperspektivisch erörtert und analysiert. Gemeinsam wurden Zielsetzungen definiert sowie Handlungsempfehlungen formuliert. Zahlreiche Akteure, Projekte und Bildungsträger konnten dabei ihre Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Praxis einfließen lassen. Nochmals zeigte sich, wie wichtig die enge Verflechtung von Politik, Wissenschaft und Praxis für die erfolgreiche Umsetzung der Dekade ist.

Am 2. Dezember besuchte Prof. Dr. Hacı Halil Uslucan, Direktor des Zentrums für Türkeistudien und Integration an der Universität Duisburg-Essen, das Projekt ABCami in Berlin. Einmal im Jahr reflektieren die Teams von ABCami und Syspons (wissenschaftliche Begleitung) den aktuellen Projektstand und Zukunftsperspektiven des Projekts gemeinsam mit Prof. Dr. Uslucan. Zuerst präsentierten ABCami Projektleiterin Dr. Britta Marschke und ABCami Regionalkoordinator*innen Özcan Kalkan, Dr. Zeynep Sezgin Radandt und Mary Matta den aktuellen Projektstand und wesentliche Entwicklungen des Jahres 2016. Zudem wurden die Ausweitung des Projektes im Januar 2016 auf arabischsprachige geflüchtete Menschen und der Stand der zweisprachigen Lernmaterialien, die das ABCami Team selber entwickelt hat, thematisiert. Dr. Jenni Winterhagen von Syspons berichtete über die Qualitätssicherung im Projekt und insbesondere dabei von den Hospitationen und Fortbildungen vor Ort, der bundesweiten Vernetzungsarbeit durch das ABCami Team und dem kollegialen Beratungsportal SuRe Online. Darüber hinaus wurden die Möglichkeiten bezüglich der Weiterentwicklung des Projektes gemeinsam mit Prof. Dr. Uslucan diskutiert. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Prof. Dr. Uslucan für seinen Besuch!

Am 29. November bekam ABCami Besuch von Frau Monika Tröster vom Projekt CurVe II, welches ein Projekt vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) ist. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Projekt CurVe II zielt darauf, Finanzielle Grundbildung als Teilbereich der Alphabetisierung und Grundbildung zu etablieren und neue pädagogische Konzepte für lebenswelt- und alltagsorientiertes Lernen und Lehren zu entwickeln, zu erforschen und in die Praxis zu transferieren. Unter anderem bietet Projekt CurVe Sensibilisierungsworkshops für Fachkräfte, die in ihrem beruflichen Alltag Menschen mit Grundbildungsbedarf begegnen. Im Rahmen der Kooperation zwischen ABCami und DIE wird das Projekt CurVe II auch einen Sensibilisierungsworkshop in Berlin für die lokalen Koordinator*innen von ABCami anbieten. Wir freuen uns darauf!

Am 26.11.2016 veranstaltete GIZ e.V. im Rahmen des Projektes ABCami in ihren Räumlichkeiten eine Schulung zum Thema „Alphabetisierung mit Migrant*innen und geflüchtete Menschen“ für die am Projekt beteiligten lokalen Koordinator*innen.
Geleitet und durchgeführt wurde die Schulung von Herrn Peter Hubertus, der als Gründungsmitglied und bis 2014 als Geschäftsführer des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung tätig war und nun freiberuflich Schulungen zum Thema Alphabetisierung anbietet.
An der Schulung in Berlin nahmen ca. 20 unserer lokalen Koordinator*innen aus 17 unterschiedlichen Städten Deutschlands teil. In der Schulung wurden neben der Beschreibung der Herausforderungen in der Alphabetisierungsarbeit mit Migrant*innen, exemplarisch verschiedene Methoden aus der Praxis vorgestellt, die als Idee für den eigenen Unterricht dienen können. Wir bedanken uns bei allen teilgenommenen lokalen Koordinator*innen und insbesondere bei Herrn Peter Hubertus für die Durchführung und Weitergabe wertvoller Anregungen für die weitere Alphabetisierungsarbeit.