Etwa 21.000 Erwachsene in Spandau haben Probleme mit dem Lesen und Schreiben
Zeitung lesen, Notizen für die Kinder schreiben, im Büro E-Mails verschicken – für viele Erwachsene im Bezirk Spandau sind diese Alltagshandlungen kaum zu überwindende Hürden. Um auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen, kommt das Alfa-Mobil des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung e.V. (BVAG) am 15. Juli zum Kinder- und Familientag nach Spandau. Von 10.00 bis 17.00 Uhr wird es auf dem Marktplatz stehen.
„Viele Menschen sprechen uns spontan an und informieren sich über Kursangebote vor Ort“, sagt Projektleiterin Julia Werner. Deshalb arbeitet das bundesweit tätige Projekt mit lokalen Ansprechpartnern zusammen. In Spandau besucht das Alfa-Mobil den gemeinnützigen Träger G.I.Z. Gesellschaft für Interkulturelles Zusammenleben e.V.
„Die besten Botschafter für Kurse sind natürlich Kursteilnehmer selbst“, sagt Projektmitarbeiterin Juliane Averdung. Deshalb werden viele der Aktionen von (ehemaligen) Betroffenen begleitet. Viele erzählen, dass sie lange gebraucht haben, bis sie sich zum Lernen in einem Kurs entschlossen haben. Im Kurs werden sie nicht nur sicherer im Lesen und Schreiben, sondern steigern auch ihr Selbstvertrauen. Auch in Spandau wird das ALFA-Mobil von Lerner-Experten begleitet.
Am Alfa-Mobil informieren die Mitarbeiter des BVAG im Rahmen der Kampagne „Nur Mut. Der nächste Schritt lohnt sich.“ bundesweit zum Thema Analphabetismus in Deutschland. Mit den Alfa-Mobil-Aktionen sollen Betroffene sowohl direkt als auch indirekt über eine breite Öffentlichkeit angesprochen werden. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Träger des Projektes ist der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V. Der Verein bedient das aus TV-Werbespots bekannte Alfa-Telefon und pflegt eine bundesweite Kursdatenbank. Darüber hinaus fördert er in zahlreichen weiteren Projekten das Lesen und Schreiben. Die Vereinsarbeit wird durch Mitgliedsbeiträge, Spenden sowie Verkaufserlöse finanziert. Ernst Klett Sprachen sowie zahlreiche weitere Kooperationspartner unterstützen den Verband.
Alfa-Mobil:www.alfa-mobil.de
Info-Portal vom BMBF: www.mein-schlüssel-zur-welt.de/
Übersichtliches Presseheft zur leo. – Level-One Studie: blogs.epb.uni-hamburg.de/leo/files/2011/12/leo-Presseheft_15_12_2011.pdf
Kontakt
Projekt Alfa-Mobil
Mobil: 0152/ 013 207 23
Juliane Averdung (Projektmitarbeiterin)
Fon: +49 (0)2 51.49 09 96-45
j.averdung@alphabetisierung.de
Ansprechpartner vor Ort:
Anne Nadif
Lerncafé Spandau
Fon: +49 (0)30 51 30 100
info@giz.berlin
Das Alfa-Mobil zu Gast auf dem Kinder- und Familientag in Spandau
Treffen mit der Volkshochschule Wiesbaden
Am 21. Juni 2016 trafen sich die Projektleiterin des ABCami Projekts, Dr. Britta Marschke, die beiden Regionalkoordinator*innen Südwest, Dr. Zeynep Sezgin Radandt, Abed all Gaffar Mohamed und die Lehrkraft des Standortes Wiesbaden Imen Brini mit einigen Vertreter*innen des Fachbereiches für Sprachen an der Volkshochschule (VHS) Wiesbaden. Zu dem Termin Anwesende waren die Fachbereichsleiterin für Sprachen, Anja Caroline Weber, die pädagogische Mitarbeiterin, Beate Jung-Stöckle und der Leiter des Grundbildungszentrums, Martin-Rüdiger Noack. Anlass zu diesem Treffen war die Vorstellung des ABCami Projekts und die Anfrage nach zukünftigen Kooperationsmöglichkeiten mit der VHS Wiesbaden. Die VHS Wiesbaden bietet auch Sprachangebote mit Integrationskursen und Alphabetisierungskursen für Erwachsene an. Die VHS Wiesbaden verfügt über ein Lernzentrum mit zwölf Arbeitsplätzen mit PCs, an denen Interessierte die deutsche Sprache unter anderem mit Programmen wie “ich-will-deutsch-lernen“ lernen können. Ein Lernzentrum, welches in Zukunft auch für die Teilnehmer*innen des ABCami Projekts relevant werden könnte. Sowohl die VHS Wiesbaden als auch das ABCami Projekt freuten sich auf zukünftige Kooperationen.
Der erste Kooperationsvertrag mit einer arabischen Moschee
Der erste Kooperationsvertrag mit einer arabischen Moschee wurde in Hausen in Frankfurt am Main unterschrieben. Ein Alphabetisierungkurs für geflüchtete Menschen wird Anfang Juli in der Abu Baker Moschee, die der Islamischen Gemeinde Frankfurt (IGF e.V.) zugehörig ist, starten. Die im Jahre 1960 gegründete Gemeinde trägt den Namen von Abu Bakr und hat ca. 120 Mitglieder. Zum Freitagsgebet kommen ca. 1200 Menschen. Die Islamische Gemeinde Frankfurt Abu Bakr Moschee ist ein kultureller und religiöser Verein. Die Ziele des Vereines sind u.a. die Pflege des interkulturellen und interreligiösen Dialogs: in losen Abständen erfolgen Diskussionsrunden mit christlichen Gläubigen, so z.B. mit der evangelischen Gemeinde Zentrum der Ökumene in Frankfurt Hausen u.a.
Erster öffentlicher Lese-Flash mob des Alpha-Bündnisses Spandau
21. Juni 2016. 15 Uhr. Foyer Rathaus Spandau.
Rund um den Esel im Foyer versammeln sich zahlreiche Personen. Das Alpha-Bündnis Spandau kündigt eine kleine Leseaktion an.
Frau Fliegel, Vorsitzende der Vereinigung Wirtschaftshof Spandau, liest zunächst mit viel Charme und Humor die Ballade ‚Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland‘ von Theodor Fontane.
Musikalische Schülerinnen und Schüler einer 5. Klasse der Grundschule am Eichenwald stellten unter Beweis, das Fontanes Balade als Ribbeck-Rap auch heute noch viel Freude macht. Sie ernteten zwar keine Birnen, aber dafür viel Applaus.
Zum Abschluss las Bezirksbürgermeister Kleebank die Geschichte eines Schülers aus einer Spandauer Willkommensklasse, der beschreibt welche Herausforderungen er und seine Familie in dieser Situation bewältigen müssen.
Das Alpha-Bündnis bedankt sich bei allen Beteiligten für Ihre Unterstützung. Ein besonderer Dank gilt dem MedienPoint Spandau (Kulturring in Berlin e.V.) für eine Bücherspende im Rahmen dieser Aktion.
Bis zum Herbst werden noch weitere Lese-flash mobs im öffentlichen Raum organisiert. Das Alpha-Bündnis wird vorab darüber informieren.
Die nächste Sitzung des Alpha-Bündnis Spandau findet am 30.06.2016 um 16 Uhr im Lerncafé Spandau in der Mönchstraße 7 statt.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen vorbei zu schauen!
Anmeldung für Integrationskurse
Sehr geehrte Damen und Herren,
unsere Sprechzeit für die Integrationskursanmeldung hat sich bis auf weiteres verändert.
Neue Sprechzeit: Dienstag 10:00-13:00 Uhr Jüdenstraße 30
Mit freundlichen Grüßen
GIZ e.V.
Sonnige Eröffnung des Lerncafé Spandau am 16.06.2016
Am Donnerstag, 16.06.2016, hat GIZ e.V. in die Mönchstraße 7 zur Eröffnungsfeier des Lerncafé Spandau eingeladen. Die Realisierung dieses Projektes rund um funktionalen Analphabetismus und Grundbildung wird für zwei Jahre aus Mitteln der LOTTO-Stiftung Berlin ermöglicht.
Zu Beginn versammelten alle Anwesenden, bei lateinamerikanischer Live-Musik, vor dem Lerncafé. Dr. Britta Marschke begrüßte zunächst die anwesenden Gäste und dankte den Prozessbeteiligten für die großartige Unterstützung, die letztlich nun in der Eröffnung des Lerncafés mündete. Im Anschluss richteten Swen Schulz (Mitglied des Bundestages und Schirmherr des Alpha-Bündnisses Spandau), Raed Saleh (Mitglied im Abgeordnetenhaus und Mitglied im Stiftungsrat der LOTTO-Stiftung Berlin), Helmut Kleebank (Bezirksbürgermeister) und Gerhard Hanke (Bezirkstadtrat für Jugend, Bildung, Kultur und Sport) persönliche Grußworte an die Gäste.
Sabine Theuser (von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft / Kontaktstelle Grundbildung) und Raed Saleh zerschnitten dann gemeinsam die Eröffnungschleife zum Lerncafé. Nachdem sich alle Gäste im Inneren des Lerncafé versammelt hatten, versuchte die Koordinatorin des Lerncafés (Anne Nadif) mit Hilfe von kurzen Videosequenzen einen thematischen Impuls zum funktionalen Analphabetismus zu geben. Dr. Britta Marschke informierte im Anschluss, wie es zur Idee des Lerncafés gekommen war und ein Lernender des ABCami Projektes kam zu Wort.
Zum Abschluss berichtete die Koordinatorin dann noch etwas darüber, welche Angebote künftig vor Ort realisiert werden sollen.
Das offene Konzept des Lerncafés soll Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können, den Zugang zu Bildungs- und Beratungsangeboten erleichtern. Es sollen zwei kleinere Lerngruppen entstehen, die sich an zwei Wochentagen treffen und gemeinsam lernen. Eine Gruppe soll sich aus Menschen zusammensetzen, die in Deutschland die Schule besucht haben. Eine zweite Gruppe soll sich aus Menschen zusammensetzen, die im Ausland die Schule besucht haben. An einem fünften Wochentag soll eine offene interkulturelle Lerngruppe vor Ort sein und sich austauschen, im besten Fall entstehen so Lern- und Sprachtandems.
Zusätzlich wird es an den Nachmittagen Beratungs- und Freizeitangebote geben, z.B. Rechtsberatung, allgemeine Sozialberatung oder einen Spielenachmittag. Das Lerncafé Spandau möchte außerdem die Gründung einer Selbsthilfegruppe unterstützen und dafür die Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.
Wenn Sie Fragen haben rufen Sie uns unter 030 5130 100 an oder schreiben an lerncafe@giz.berlin. Ihre Ansprechpartnerin rund um das Lerncafé ist Anne Nadif.