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Neuer Podcast des Projektes SuRe online

Im Fokus: Aktives Zuhören

Das Aktive Zuhören gehört zum Methodenkasten bei jeder kollegialen Fallberatung. In unserer neuesten Podcast-Folge nehmen wir die Methode genauer unter die Lupe, geben einen kurzen Überblick über die wichtigsten Elemente und stellen ein Fallbeispiel vor.
Hören Sie doch mal rein:
https://peertube.giz.berlin/w/8ipdyH86ZzS55Ewcy8KuAe

Bisher sind acht Podcast-Folgen "Digitale Beratungsräume" erschienen. Weitere Podcastfolgen sind geplant und werden auch 2023 veröffentlicht.

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FEMpowerment erfolgreich beendet – die Arbeit für Frauen geht weiter!

„FEMpowerment – Zugänge für geflüchtete Frauen mit Kindern zu Sprache, Wissen und sozialer Teilhabe ermöglichen“ startete im Dezember 2020 und wurde nun zwei Jahre später erfolgreich beendet. Im Projekt unterstützten die drei FEM-Mentorinnen geflüchtete Frauen in all ihren Belangen: mit Beratungsangeboten und themenspezifischen Workshops, Frauen-Sprachcafés sowie durch eine individuelle Begleitung auf ihren persönlichen Wegen der Integration. Mitten in der Spandauer Altstadt entstand in der Mönchstraße 8 ein fester Treffpunkt und geschützter Raum für die Frauen, um miteinander und voneinander zu lernen und sich auszutauschen.
Die Realisierung des Projekts wurde durch Mittel der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und durch die Unterstützung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands LV Berlin e.V. ermöglicht – wir bedanken uns für das Vertrauen in unsere Arbeit! Danken möchten wir auch dem Beirat, der das Projekt durch Rat und Tat stetig unterstützt hat: Frau Gabriele Fliegel (Vereinigung Wirtschaftshof Spandau e.V.), Monika Erb (Jugendamt Spandau), Markus Pleyer (Paritäter Berlin) und Dr. Bernd Fischer (Rotary – Club).
Nun gibt es keine weitere Finanzierung – die Frauen wollen aber unbedingt weitermachen. Sie wollen Deutsch lernen und sie wollen teilhaben an einem Leben in Deutschland. Ehrenamtliche Frauen sind bereit Ihre Zeit zu spenden, um andere Frauen zu unterstützen. Das macht Mut - für uns alle!
Sie wollen uns auch unterstützen? Melden Sie sich unter fem@giz.berlin

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Das WIA-Büro startet 2023 mit einem neuen Team!

Die Arbeit des Willkommen-in-Arbeit-Büros geht weiter. Das WiA-Büro Spandau steht seit dem 02.09.2016 in der Jüdenstraße 30, 13597 Berlin als zentrale und kostenfreie Anlaufstelle zu den Themen Bildung und Beruf für geflüchtete und neu zugewanderte Menschen zur Verfügung.
Täglich sind Mitarbeiter*innen des WiA-Büros sowie wechselnde Berater*innen der kooperierenden Beratungsservices in Spandau vor Ort oder stehen online und/oder telefonisch zur Verfügung.
Das Team des Willkommen-in-Arbeit-Büros (WiA-Büro) Spandau setzt sich zusammen aus der externen Koordinatorin Alina Krzywiec, der interne Koordinatorin Leyla Barghi, durch den Verwaltungsmitarbeiter Ahmed Allam und der Dolmetscherin Homa Aqayum.
Sie erreichen das Team unter wia@giz.berlin und 030 513 01 00 70.

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Frohe Festtage

Liebe Kundinnen und Kunden, liebe Kooperationspartnerinnen und -partner,
wir bedanken uns für das Vertrauen in unsere Arbeit und die Zusammenarbeit 2022.
Ihnen allen frohe Festtage und ein gutes, erfolgreiches, buntes und friedliches 2023.
Wir haben ab dem 27.12.22 geschlossen und sind am 02.01.2023 wieder für Sie da.
Ihr GIZ-Team

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Gedanken zum Tag der Menschenrechte

Wir teilen diesen Monat passend zum Tag der Menschenrechte am 10.12. Informationen, Gedanken und Stellungnahmen über unseren (Advents-)Menschenrechtskalender auf unseren Kanälen. Die folgende Schilderung wurde verfasst von unserer Migrationsberaterin (MBE), die in der täglichen Beratung bei GIZ unweigerlich viel von den persönlichen Schicksalen ihrer Klient*innen erfährt.

Es ist Mittwoch, ein normaler Arbeitstag für mich bei der GIZ in Spandau. Seit 6 Jahren arbeite ich nun als Migrationsberaterin. Auch heute stehen einige Beratungstermine an. Eine junge Afghanin in meinem Alter sitzt mir gegenüber, sie brauche dringend Hilfe für eine Freundin.

Es folgt die Geschichte einer afghanischen Frau, die ihren Mann im Kampf gegen die Taliban verloren hat. Kurz darauf übernahmen diese die Macht im Land und stürzten die Regierung. Nach dem Tod des Ehemannes blieb sie in dem gemeinsamen Haus und lebte von Einnahmen, die sie durch die Vermietung ihres Autos erzielen konnte- eine verwitwete Frau, allein mit zwei Kindern unter einem Regime, das Frauen lediglich im Haus und als potentielle Mütter vorsieht. Bald darauf suchten die Taliban sie zu Hause auf und wollten sie zwingen, einen ihrer Männer zu heiraten. Die 20-jährige, ledige Tochter solle dann auch mit dem Sohn dieses Mannes verheiratet werden. Sie entgegnete, dass sie lieber sterben wolle, als dies zuzulassen.
Meine Klientin berichtet weinend, dass die Taliban ihre Freundin auf diese Aussage hin mit dem Gewehr zusammenschlugen, mehrfach auf den Kopf abzielten. Man drohte ihr, die Tochter gleichermaßen zuzurichten, würde ihnen nicht der Vertrag über den Hausbesitz, alles Geld, ihre Ausweise und Reisepässe ausgehändigt werden.
Und so verlor diese Frau alles, was sie besaß, inklusive ihrer körperlichen und seelischen Integrität. Mit Unterstützung von Bekannten und Verwandten konnte sie nicht rechnen, wegen der allgemeinen großen Furcht vor der Miliz. Sie floh in den Iran.
Aktuell lebe die Familie nun in einem nassen und schimmligen Kellerraum, ohne Küche und Badezimmer, ohne Geld und ohne Handy. Den Kontakt hält meine Klientin mit ihr über eine iranische Nachbarin. Die verzweifelten Anrufe der Töchter seien besonders schlimm. Die Mutter brauche dringend medizinische Hilfe. Eine Registrierung als Geflüchtete im Iran sei unmöglich. Die erwachsene Tochter ernähre die Familie mit Gelegenheitsjobs. Die jüngere Tochter leide mittlerweile unter Nierenproblemen.



Die entstandenen Bilder in meinem Kopf lassen mich nicht unberührt. Als jemand, die solch ein Leid nie erfahren musste, versuche ich mir vorzustellen, wie es dieser Familie gehen muss. Ich sehe meine Klientin, die unbedingt helfen will, und kaum die Mittel dazu hat, und die noch durch ein schlechtes Gewissen geplagt ist, weil sie selbst in Sicherheit ist. Genau wie ich.

Diese Geschichte ist nur eine von vielen, die für viele Menschen auf der Welt ihre Realität sind. Wir wissen von diktatorischen Regimen, Gewalt, Missbrauch und Armut, sehen die Bilder in den Medien. Wir kennen die Namen der Gruppierungen und Machthaber, die menschenverachtende Ideologien in Form von Gesetzen verankern und brutal durchsetzen. Aber was tun?
Die Verpflichtung aller Länder zur Einhaltung der Menschenrechte ist das oberste Ziel der UN, der Vereinten Nationen. Am 10.12.2022 ist der internationale Tag der Menschenrechte, an dem dieses Jahr das 75-jährige Jubiläum der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ begangen wurde. Ein Tag, der uns daran erinnert, dass wir schon weit gekommen sind- aber auch daran, dass es immer noch viele Orte gibt, an denen Menschenrechte missachtet und mit Füßen getreten werden, dass diese noch immer nicht selbstverständlich sind. Dass wir als Weltgemeinschaft wachsam bleiben müssen.

Was gerade in Afghanistan und im Iran passiert, ist nur ein Beispiel von vielen. Und auch in Deutschland dürfen wir nicht aufhören zu hinterfragen, ob unsere Aktionen und Ansichten Menschenrechte verletzen. Aber können wir als Einzelpersonen etwas tun?
Der iranische Dichter Sa’adi schrieb passend dazu im Jahr 1259:
„Die Menschenkinder sind ja alle Brüder // Aus einem Stoff wie eines Leibes Glieder // Hat Krankheit nur ein einzig Glied erfasst // So bleibt anderen weder Ruh und Rast //
Wenn anderer Schmerz dich nicht im Herzen brennt // Verdienst du nicht, dass man noch Mensch dich nennt. “
Wir sind alle verbunden- aller Anfang ist es, aufmerksam zu sein, Mitgefühl zu zeigen und sich selbst zu reflektieren. Man stelle sich vor, jeder Mensch würde das tun- jeden Tag sein Bestes geben, empathisch und selbstkritisch auf Situationen zu reagieren. Wäre dann diese Welt nicht ein besserer Ort?

Die Migrationsberatung bei GIZ berät erwachsene Zuwanderer bei ihrer Erst-Orientierung in Deutschland, zu rechtlichen Fragen und im Umgang mit Behörden.

GIZ unterzeichnet Positionspapier zur Aufnahme von Sprachmittlung in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) bzw. ins SGB V

Die GIZ gGmbH hat gemeinsam mit vielen Institutionen und Verbänden sowie einzelner Persönlichkeiten ein Positionspapier unterzeichnet, das am 30.11.22 erstellt worden ist und eine wichtige Forderung zur Sicherung der Grundrechte von Migranten enthält.

Sprachbarrieren im Gesundheitssystem haben einen sehr negativen Einfluss auf die Qualität und den Erfolg der Behandlung, dies ist empirisch bestätigt. Geschulte Sprachmittler*innen können hingegen signifikant dazu beitragen, dass die Personen nicht nur adäquat behandelt werden, sondern auch zufriedener wieder nach Hause gehen.



Auch wenn es bereits erste Sprachmittlungsdiesnte im Gesundheitswesen gibt, sind aufgrund der fehlenden Finanzierungsstrukturen aber viele Patient*innen nach wie vor nicht versorgt. Jede Klinik versucht, durch eigene Lösungen irgendwie zurecht zu kommen. Im Positionspapier heitßt es dazu: „Für Mitarbeitende und Patient:innen resultieren daraus Unzufriedenheit, Ohnmacht, Verunsicherungen und Frustrationen, die Kulturalisierungen (re-)produzieren und sich zu aggressiven Konflikten zuspitzen können“. Es dolmetscht zum Beispiel ungeschultes Krankenhauspersonal oder sogar die eigenen Kinder der Patient*innen.

Dabei ist die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesundheitsversorgung im Grundgesetz verankert, nur können viele Menschen mit Migrationshintergrund von diesem Recht nicht profitieren. Daher fordern die Unterzeichnenden laut Positionspapier unter anderem:



1) Aufnahme von Sprachmittlungsleistungen in den Katalog der GKV bzw. ins SGB V und in weiteren Gesetzen, z.B. AsylbLG;
2) Einberufung einer bundesweiten interdisziplinären Expert:innenkommission (...)
3) Entwicklung und Finanzierung von Konzepten zur Verbesserung des Zugangs zu Leistungen der Gesundheitsversorgung (z.B. Webseiten der KV; übersetzte Infomaterialien; Terminvereinbarungsservice in verschiedenen Sprachen etc.);
(...)
7) Alle Berufsgruppen in der Gesundheitsversorgung, die Leistungen nach SGB V anbieten, sollen Zugriff auf Sprachmittlung erhalten können;
https://giz.berlin//modules/LuMicuLa/images/smilies/cool.png" title="8)" alt="8)" /> Förderung des Aufbaus eines Netzes aus lokalen und bundesweiten Sprachmittlungsdiensten mit geschulten Sprachmittler:innen, aus dem
• persönliche sowie
• Video- und Telefondolmetschleistungen
mit geringem organisatorischem Aufwand kurzfristig angefordert werden können;
(...)

Diese Forderungen sind ein erster wichtiger Schritt, um die Gesundheitsversorgung vieler Migranten zu verbessern. GIZ und die vielen weiteren Unterzeichnenden bleiben dran und engagieren sich weiter für die Grundrechte dieser Menschen.